Personen mit direktem verwandtschaftlichen Bezug zur Famile
Günther von Bültzingslöwen wurde am 14.11.1839 in Lübeck geboren. Seine Eltern waren Ferdinand und Emilie v. B. aus der Hinterhöfer Linie. Er hatte 7 Geschwister.
Cora, die Günther sehr nahe stand, schreibt „Was wir durch Kontakt und Hörensagen über ihn wissen, war er eine starke Persönlichkeit, tapfer bis zur Unbesonnenheit, von rascher Auffassungsgabe, großzügig und bereit sein Leben zu riskieren, um einanderes zu retten.“ So sei er im Roten Meer nachts ins Meer gesprungen, um einen über Bord gegangenen Matrosen zu retten. Günther war ein hervorragender Schwimmer. Nur so war es möglich, die beiden Männer nach längerer Suche zu bergen.
Als Delegierter des Roten Kreuzes nahm Günther 1873 am Krieg der Holländer gegen die Aceh in Sumatra teil. Er organisierte auf eigene Kosten Hilfe für verwundete Solaten. Als deutscher Konsul wurde er zu einem cholerakranken Plantagenbesitzer gerufen, der im Sterben lag. Jahrelang half er der Witwe und ihren 2 Söhnen.
Er bezahlte die „Leutnantsschulden“ seines Vaters und die Kriegsschule seines Bruders Henry.
Nach Java kam er, nachdem er eine Ausbildung in einem Hamburger Kontor abgebrochen und auf einem Schiff nach China angeheuert hatte. Als das Schiff vor Java Schiffbruch erlitt, konnte er sich retten. Über Jahre arbeitete er sich bis zum Besitzer eigener Plantagen hoch.
Im Krieg von 1870 gegen Frankreich war er Delegierter des Roten Kreuzes und kümmerte sich um Soldaten und die Nöte der Pariser Bevölkerung nach der Kapitulation.
Nach dem Krieg gegen die Aceh wurde er in Surabaya geehrt. Vom Holländischen König Willem III erhielt er den Willems Ordre und vom deutschen Kaiser Wilhelm I eine Auszeichnung.
Inzwischen besaß er 5 Zuckerplantagen. Doch der Rohrzuckerpreis war durch die neu entstandene Produktion von Rübenzucker ins Trudeln geraten. Er musste Geld bei Holländischen Banken aufnehmen, um neue Maschinen zu finanzieren.
1889 kam er nach Berlin. Kurzfristig besaß er das Gut und Schloss Biesdorf am Rande Berlins. Er musste es aber bald an Werner von Siemens verkaufen.
Am 21.08.1889 verstarb er in Berlin. Er ist in Dresden begraben.
Für die homepage 2024 aufgeschrieben von Freddy v. B.
Günther von Bültzingslöwen, nach 1877
1872 heirateten Mathilde von Bültzingslöwen und Carl Woldemar Becker in Chemnitz. Ihr Vater war Ferdinand v. B. geboren 1808. Einer ihrer 7 Geschwister war Wulf, geboren 1847, dessen Sohn Fritz, geboren 1874 und desssen Sohn ist Freddy, geboren 1941.
Aus der Ehe von Mathilde und Carl Becker stammten 6 Kinder. Hermine, genannt Paula, wird am 8. Februar 1876 in Dresden geboren. 1888 zog die Familie Becker nach Bremen um. Die engen Beziehungen zu den Verwandten, besonders zu den Bültzingslöwens in Dresden werden weiterhin gepflegt, ab 1890 auch in Berlin. Wulf v. B. ließ dort eine Villa in Schlachtensee bauen. 1891 war Paula dort zu Gast. Sie verehrte ihre Tante Cora sehr.
1892 schließt Paula die „Töchter-Bürgerschule“ ab. Dann ist sie für 8 Monate bei ihrer Tante Marie Hill in England zu Besuch, der Frau von Charles Hill, dem Vater ihrer Schwägerin Cora von Bültzingslöwen.
1889 gründen die Malerfreunde Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende in Worpswede nordöstlich von Bremen eine Malerkolonie. 1897 kommt Paula zu Fritz Mackensen nach Worpswede, um sich bei ihm künstlerisch weiter zu entwickeln. Dort lernt sie Otto Modersohn kennen.
Paula malt die Landschaft um Worpswede, aber mehr noch die Menschen im Armenhaus und in den Katen der Taglöhner. Aber Worpswede ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum ersehnten Paris, der Heimat der modernen Malerei, wo sie 1900 einige Monate verbringt. Bald nach ihrer Rückkehr heiratet sie Otto Modersohn.
Sie lernt Rainer Maria Rilke kennen und befreundet sich mit ihm. Ein zweiter Parisbesuch erfolgt 1903. Nach ihrer Rückkehr konzentriert sie sich auf Selbstportraits, Natur und Mensch, Stilleben und Kinder.
1905 während eines dritten Besuchs in Paris ist Paula tief beeindruckt von Gauguins Bildern. Im Januar 1906 besuchen Paula und Otto Cora und Wulf von Bültzingslöwen in ihrer Villa „Sunnyside“ in Dresden.
Am 2. November 1907 bringt Paula ihre Tochter Mathilde zur Welt. Am 20. November stirbt sie an den Folgen einer Lungenembolie.
Paula schuf in ihrer kaum 8 Jahre dauernden Zeit als Malerin über 750 Gemälde und mehr als 1000 Zeichnungen.
Quelle: Paula Modersohn-Becker von Barbara Beuys, Carl Hanser Verlag 2007
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Paula Modersohn-Becker, ca. 1904
Familie Becker, Vater Carl Woldemor Becker (links, hinten) und Mathilde Becker, geborene von Bültzingslöwen (links, im Vordergrund sitzend), Paula Becker (stehend, Bildmitte in einem hellen Reformkleid) im Wintergarten in der Schwachhauser Chaussee 23 in Bremen
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